Sehenswürdigkeiten in Sibenik - In 1.000 Jahren rund um die Kathedrale

Ein besonders schöner Rundgang durch Šibenik entlang der bedeutendsten historischen Bauwerke beginnt an der Uferpromenade und führt von dort durch das Seetor hinauf zur großen Kathedrale, in deren Umgebung auch die meisten anderen Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Vom Domplatz aus geht es hoch auf die Festung Sveti Mihovil, von dort durch die höher gelegenen Gassen der Altstadt und schließlich wieder hinunter zur Uferstraße, an der das Franziskanerkloster und die Nikolauskirche liegen.

1.) Kathedrale Sveti Jakov (Katedrala Sveti Jakova)

Kathedrale Sv. Jakov Die Kathedrale Sv. Jakov stellt im wahrsten Sinne des Wortes Šibeniks überragendes Baudenkmal dar. Sie zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten der gesamten Adriaküste und wurde im Jahre 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der Beschluss für den Bau des monumentalen Gotteshauses fiel bereits im Jahr 1298, in dem die Stadt Šibenik zum Bischofssitz ernannt wurde. Es wurde aber erst 1536, nach über hundertjähriger Bauzei, fertig gestellt und 1556 geweiht. Die Errichtung erfolgte zunächst unter der Leitung des Baumeisters und Bildhauers Juraj Dalmatinac, wurde weitergeführt durch dessen Schüler Niccolo Fiorentino und schließlich vollendet von Bartolomeo und Giacomo del Mestre.
Die Kathedrale besticht durch ihre schlichte Bauweise, ihre harmonischen Formen und kunstvollen Steinmetzarbeiten. Sie gilt als bauhistorischer Ausdruck des kulturellen Austauschs zwischen Nord-Italien, der Toskana und Dalmatien im 15. und 16. Jahrhundert.
Die Kirchenfassade mit der dreiblättrigen Kleeblattform des Giebels ist die älteste und einzige Kirchenfassade dieser Art in Europa. Die Konstruktion von Kuppel und Deckengewölbe beruht auf selbsttragenden Marmorplatten, die ohne Mörtel kunstvoll miteinander verzapft wurden. Für das Baumaterial wurde vor allem auf heimischen Kalkstein und Marmor von der Insel Brac zurückgegriffen.
Direkt an die Kathedrale angeschlossen liegt der Bischofspalast aus dem 15. Jahrhundert mit seinen schön gestalteten Portalen aus den unterschiedlichen Epochen der Spätgotik und Renaissance.

2.) Brunnen (Cetiri bunara)

Rund um den Dom wurden im 15. Jahrhundert Brunnen gebaut, um die Einwohner der Stadt mit Trinkwasser zu versorgen. Auch heute noch sind die Brunnen eine wichtige Quelle – allerdings für Informationen: In multimedialen Präsentationen können Besucher die Stadt, ihre Geschichte und Sehenswürdigkeiten kennen lernen.

3.) Rektorenpalast (Knezeva Palaca)

Direkt neben dem Seetor liegt der frühere Rektorenpalast, der zur Zeit der venezianischen Herrschaft zwischen dem 14. und dem 16. Jahrhundert erbaut wurde. Heute ist dort das Städtische Museum beheimatet, in dem regionale Ausgrabungsfunde, Skulpturen, Münzen, Waffen sowie folkloristische Kunst und Trachten ausgestellt werden.

4.) Kirche Sveta Barbara (Crkva Sv. Barbara)

Nur wenige Meter neben dem Rektorenpalast liegt, etwas versteckt, eine kleine gotische Kirche mit einem barocken Glockenturm. Dort ist ein weiterer Teil des Stadtmuseums untergebracht. In einer Sammlung zur Sakralkunst sind dort unter anderem sehr gut erhaltene Altäre im spätgotischen Stil zu besichtigen.

5.) Stadtloggia (Gradska vijecnica)

Stadtloggia (Gradska vijecnica) in Sibenik

Gegenüber der Kathedrale, auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes der Republik Kroatien - auch Domplatz genannt, befindet sich die zweigeschossige Stadtloggia, das repräsentative Zeugnis der einstigen Bedeutung der Stadt Šibenik. Von ihrem Balkon aus sprachen die obersten Repräsentanten der Stadt zu ihren Bürgern. Die Loggia wurde zwischen 1533 und 1542 errichtet, im Zweiten Weltkrieg allerdings vollständig zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau stellt sie heute wieder eine der repräsentativsten Anlagen ihrer Art in ganz Dalmatien dar.

6.) Foscolo-Palast (Goticka palace)

Neben der Stadtloggia führt eine steile Treppe hinauf zum gotischen Focolo-Palast. Das Gebäude mit den spätgotischen Fassaden und Fenstern wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet und war zunächst ein repräsentativer Wohnpalast, bevor es später als Franziskanerkloster genutzt wurde. Auch die gegenüberliegende Lorenzokirche (Sv. Lovro), die im 17. Jahrhundert für den Franziskanerorden erbaute Klosterkirche, ist sehenswert: Sie birgt in einer Felsennische eine Grotte zu Ehren der Mutter Gottes von Lourdes.

7.) Haus des Juraj Dalmatinac (Kuca J. Dalmatinca)

In der nach ihm benannten Straße, übrigens der ältesten in ganz Šibenik, steht das Wohnhaus des großen Baumeisters Juraj Dalmatinac. Leider ist von diesem Bau nur noch das Renaissance-Portal erhalten. Gegenüber, in der kleinen gotischen Kirche Sveti Grgura, ist eine Dauerausstellung zu dem wichtigsten Baumeister der Stadt untergebracht, der auch in Dubrovnik, Split, Ancona und Prag bedeutende Bauwerke schuf.

8.) Festung Sveta Ana / Sveti Mihovil (Tvrdjava Sv. Ana)

Festung Sveta Ana / Sveti Mihovil (Tvrdjava Sv. Ana) in Sibenik

Etwas weiter westlich erreicht man über enge Gassen und viele Stufen die hoch über der Stadt gelegene Festung Sv. Ana, die auch Sv. Mihovil genannt wird und die älteste Festungsanlage der Stadt ist. Von ihr hat man aus 70 Metern Höhe über dem Meer einen großartigen Blick über die ganze Bucht und die Inselwelt vor Šibenik.
Schon um das Jahr 1000 stand hier eine Festung. In ihrer späteren Form, von der heute nur noch Teile der Außenmauern und des Friedhofs erhalten sind, wurde sie im 15. bis 17. Jahrhundert von den Venetiern errichtet.

9.) Kirche des heiligen Geists (Crkva Sv. Duha)

Weiter nordöstlich vom historischen Zentrum um die Kathedrale befindet sich einer Seitengasse die Kirche des heiligen Geists, die in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts nach Entwürfen von Antun Nogolovic erbaut wurde. Mit ihrer filigranen Kirchenrosette ist sie ein sehenswertes Beispiel für den Baustil der Spätrenaissance.

10.) Kirche Sveti Nikole (Crkva Sv. Nikole)

Die barocke Nikolauskirche in der Nähe des Hafens gehörte einst der Gilde der Seefahrer – das zeigen die Weihegeschenke, die im Innern der Kirche ausgestellt sind: Unter ihnen sind außergewöhnlich viele Schiffsmodelle.

11.) Franziskanerkloster und -kirchen (Crkva i samostan Sveti Frane)

Franziskanerkloster und -kirchen (Crkva i samostan Sveti Frane) in Sibenik

Im äußersten Südosten der Altstadt befindet sich die einschiffige gotische Franziskanerkirche aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ihre gemalte Kassettendecke aus Lärche aus dem Jahr 1674, die ältesten Orgel Dalmatiens von 1762 sowie drei Marmor- und vier Holzaltäre sind einen Rundgang durch das Innere der Kirche mehr als wert.
Auf der Südseite der Kirche steht das Franziskanerkloster, das zur selben Zeit erreichtet wurde. Es beherbergt eine reichhaltige Schatzkammer mit Reliquien, Kunsthandwerk und Gemälden sowie eine Klosterbibliothek mit vielen seltenen Büchern und 140 Inkunabeln. Im Archiv des Klosters befinden sich historisch wertvolle Dokumente aus der Geschichte des Ordens und der Stadt Šibenik – unter anderem das „Šibeniker Gebet“, eines der ältesten kroatischen Dokumente in lateinischer Schrift, das um das Jahr 1375 datiert wird.

12.) Kirche Sveta Dominika (Crkva Sv. Dominica)

Die einstige Renaissance-Kirche wurde im Jahr 1910 umgebaut und mit pseudo-gotischen Elementen versehen. Nur das Portal behielt seinen ursprünglichen Stil. Im Inneren sind zwei wertvolle Holzaltäre zu bewundern.

13.) Erlöserkirche (Crkva Uspenie Bogomatere)

Neben dem Benediktinerinnenkloster steht die Erlöserkirche aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurde im 16. Jahrhundert in ein orthodoxes Gotteshaus umgewandelt. Ihr Glockenturm gilt als einer der schönsten Dalmatiens – mit Zwillingsglocken und zwei Austritten für den Glöckner.

14.) Neue Kirche (Nova Crkva)

Wie so viele Šibeniker Gotteshäuser ist auch die Neue Kirche dem Ursprung nach eine Renaissance-Kirche aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert – sie wurde allerdings im Laufe der Jahrhundert immer wieder umgestaltet und erweitert, so dass sie heute Stilelemente der Gotik und der Renaissance vereint. Ihre schönen Deckenmalereien und Fresken begeistern jeden Besucher.

15.) Kirche Sveti Krsevana (Crkva Sv. Krsevana)

Franziskanerkloster und -kirchen (Crkva i samostan Sveti Frane) in Sibenik

Auch die im 12. Jahrhundert als romanische Kirche erbaute Kirche Sv. Krsenvana wurde im 15. Jahrhundert umgestaltet und mit gotischen Elementen versehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark zerstört und nach ihrem Wiederaufbau als Stadtmuseum genutzt. Heute beherbergt sie eine Galerie. Neben der Kirche befindet sich die älteste Glocke Kroatiens aus dem Jahr 1266, die im Meer unweit der Insel Silba gefunden wurde.

16.) Festung Subicevac (Tvrdjava Subicevac)

Die Festung Subicevac im Osten der Stadt diente einst dem Schutz gegen Angriffe aus östlicher Richtung. Ihr sternförmiger Grundriss ermöglichte eine effiziente Verteidigung, was sich im Laufe der Geschichte wiederholt in der erfolgreichen Abwehr türkischer Angriffe zeigte.

17.) Theater (Kazaliste)

Theater (Kazaliste) in Sibenik

Seit 1870 ist in diesem Gebäude das Theater von Šibenik beheimatet. Es galt seinerzeit als das größte und schönste Schauspielhaus in ganz Dalmatien. Während des Bürgerkriegs wurde es von einer Granate getroffen und zerstört. Nach seinem Wiederaufbau und der Wiedereröffnung im Jahr 2001 werden hier wieder regelmäßig gut besuchte Premieren gefeiert.

18.) Kirche Sveti Ivan (Crkva Sv. Ivana)

In der zweiten Hälfte des 15./16. Jahrhundert erbaute Renaissance-Kirche.